Coatings
Beyond SurFACES – Adriana Pullin
Blick über den Tellerrand
Adriana Pullin wurde in Mexiko-Stadt geboren und wuchs dort in einer traditionellen Familie auf. Als Kind war sie wissbegierig, wollte verstehen, wie die Welt funktioniert und mehr darüber erfahren.
Nach der High School studierte Adriana Chemieingenieurwesen mit Nebenfach Polymere am National Polytechnic Institute in Mexiko. Im Jahr 2005 trat sie bei BASF ein und 2016 zog sie nach Southfield, Michigan, wo sie derzeit die Position als Color Excellence Leader für Fahrzeugserienlacke Nordamerika innehat. Wir haben Adriana nach ihrer Lebensgeschichte und ihrer Leidenschaft für Farbe gefragt.
Beyond SurFACES – Lernen Sie unser Team kennen
Mit Leidenschaft und wissenschaftlicher Expertise entwickeln wir innovative Oberflächenlösungen, mit denen wir die Erwartungen unserer Kunden übertreffen. In unserer neuen Serie „Beyond SurFACES“ stellen wir talentierte Personen vor, die das möglich machen. Lernen Sie Adriana Pullin, Color Excellence Leader für Fahrzeugserienlacke, kennen. Möchten Sie Teil unseres Teams werden?
Wie kam es zu deinem ersten Kontakt mit Fahrzeugbeschichtungen?
Ich hatte einen Zusatzkurs an der Universität, in dem es um die Forschung an Polymeren ging. In diesem Polymerkurs war ein Teil des Lehrplans Thermoplasten gewidmet. Dabei ging es um verschiedene Arten von Beschichtungen, die wissenschaftlichen Hintergründe und die Funktionen, die sie haben sollten. Das hat meine Leidenschaft geweckt.
Kurz darauf begann ich, nach einem Job zu suchen, und fand zufällig einen in der Reparaturlackbranche. Ich wurde als Werkstudentin eingestellt und konnte Credits für die Uni sammeln. Ich bekam eine Einführung in die Farbtheorie bei Autos und lernte, wie man bestimmte Eigenschaften von Beschichtungen formuliert und wie Pigmente mit Farbe interagieren. Als Autofan fand ich es außerdem fantastisch, dass ich die Modelle sehen konnte, noch bevor sie auf den Markt kamen. Es fühlte sich an, als könnte ich die Welt verändern und über die Grenzen hinausgehen. Alles war möglich.
Nachdem mein erster Vertrag ausgelaufen war, beschloss ich, dort zwei weitere Jahre als Angestellte zu arbeiten. Danach kam ich zur BASF und bin hier geblieben.
Wie sieht ein Routine-Arbeitstag für dich aus?
Ich bin für Pigmente in Nordamerika verantwortlich. Jeden Tag kombinieren wir einen Basislack mit einem Pigment, um neue Farbtöne zu kreieren. Diese Pigmente sind Partikel, die entweder den Farbton beeinflussen oder spezielle Effekte erzeugen können.
Wir treffen uns mit Lieferanten, um Pigmente auszuwählen oder entwickeln unsere eigenen neuen Pigmente. Mein Team kümmert sich um den gesamten wissenschaftlichen Teil rund um Qualifizierung und Prüfung der Pigmente, um sicherzustellen, dass sie die Anforderungen der Fahrzeughersteller an Haltbarkeit und Stabilität erfüllen.
Ein weiterer Teil unserer Arbeit ist die Farbtoninnovation. Wir kreieren Farben mit Pigmenten, die über alles hinausgehen, was es bereits auf der Straße gibt, und die noch nie jemand gesehen hat. Wir erstellen Farben mit neuen Funktionen, die alles in den Schatten stellen, was unser Wettbewerb entwickelt hat, und die für das Unternehmen profitabel sein können.
Farbinnovationen können auch Nachhaltigkeit unterstützen. Einige Farben werden beispielsweise traditionell aus Erdöl gewonnen. Es ist aber auch möglich, Pigmente aus nachhaltigeren Quellen zu gewinnen, und so die CO2-Emissionen erheblich zu reduzieren. Daran arbeiten wir und fordern dabei jeden Tag die Grenzen der Wissenschaft heraus.
Was sind die größten Herausforderungen, vor denen du heute bei deiner Arbeit stehst?
Die größte Herausforderung besteht darin, Dinge zu kreieren, die es noch nicht gibt. Wenn jemand nach einem Pigment mit einer Eigenschaft fragt, und es das so noch nie gab, muss man nach Alternativen suchen. Nicht immer gibt es eine einfache Lösung. Meine Leidenschaft ist es, eine Alternative zu finden, die sowohl für den Kunden als auch für BASF gut ist.
Zwei große Herausforderungen sind auch die Vorhersage künftiger Trends und die Integration neuer Technologien.
Wie trägst du zur Erstellung der Automotive Color Trends von BASF bei?
Jede Region hat eigene Leiter für den Bereich Pigmente und innovative Farben sowie für Farbdesign. Jedes Jahr kommen die leitenden Designer aus allen drei Regionen zusammen, um das Konzept hinter der neuen Trendkollektion für die Automotive Color Trends zu entwickeln. Meine Gegenspieler und ich übernehmen die wissenschaftliche Arbeit für sie.
Sobald das Konzept erstellt wurde, entscheiden wir gemeinsam, welche Farben in die verschiedenen Aspekte der Kollektion und der Regionen einfließen. Es macht wirklich Spaß, denn es öffnet den Geist und hilft, über den Tellerrand zu schauen.